Nach Spielschluss und einer kurzen Ansprache des scheidenden Trainers Paul Günther schallten die Rufe unserer Mannschaft durch die Hasselgrundhalle in Bad Soden: „Vizemeister, Vizemeister,
hey, hey…“ Die Freude über das Erreichte überwog und stellte die Finalniederlage gegen den überlegenen und verdienten neuen Deutschen Meister HC Leipzig in den Schatten.
In der Tat, es war ein grandioses Wochenende für unsere Mädels. Sie haben ein tolles Final Four in eigener Halle gespielt und sich mit der Vizemeisterschaft belohnt. Nach dem unglaublichen
Comeback im Halbfinale, in dem sie das Spiel gegen den BVB 09 Dortmund in den letzten 6 Minuten mit einer unglaublichen Willensleistung noch drehen konnten, blieb im Finale die ganz große Sensation
dann aus. Mit 21:15 mussten die Mädels sich absolut verdient dem HC Leipzig geschlagen geben
Der HC Leipzig überstand die emotionale Eröffnungszeremonie mit dem Abspielen der Nationalhymne besser, war besonders in den ersten Spielminuten einfach cooler und aufmerksamer und ging schnell
mit 3:0 in Führung. Unsere Mädels taten sich enorm schwer gegen die stabile 6:0-Abwehr der Leipzigerinnen und hatten zudem mit der eigenen Nervosität zu kämpfen. Da merkte man dann doch, dass die
Sächsinnen im Vorjahr bereits Finalluft schnuppern durften und zudem nicht nur in der A-Jugendbundesliga eingesetzt wurden, sondern als Nationalspielerinnen auch über internationale Erfahrung
verfügen. So liefen unsere Mädels in der gesamten ersten Halbzeit dem Rückstand hinterher und während sie in der Abwehr praktisch ebenbürtig waren, fehlte im Angriff ein wenig der Mut und die
Zuversicht in das eigene Können. Zudem ließen sie sich von der schnellfüßigen Abwehr zu einigen technischen Fehlern provozieren, sodass es beim 6:12 bereits mit einem großen Rückstand in die
Halbzeitpause ging. In der zweiten Hälfte wollten die Mädels dann aufbauend auf ihrer starken Abwehr auch im Angriff zeigen, was sie drauf haben. Wie gewohnt gaben die Mädels nie auf und konnten am
Ende die zweite Halbzeit mit 9:9 Toren ausgeglichen gestalten.
Die starke zweite Hälfte änderte nichts mehr an der Niederlage, dennoch haben die Mädels gezeigt, dass sie verdientermaßen zur absoluten deutschen Spitze zählen und mit ihrer mannschaftlichen
Geschlossenheit den individuell stärkeren Gegnerinnen Paroli bieten können. Eine ganz tolle Leistung, bedenkt man auch, dass die wJSG Bad Soden/Schwalbach/Niederhöchstadt verglichen mit
den Internatsschülerinnen des HC Leipzig über kaum vergleichbare Trainings- und Rahmenbedingungen verfügt. Dennoch zeigte sich an diesem Finaltag eindrucksvoll die Entwicklung, die das Team
gerade in der Abwehr genommen hat. Es wird in Deutschland kaum Mannschaften geben, die den HC Leipzig auf 21 Gegentreffer halten können und der spielstarken Spielmacherin Emely Theilig keinen
einzigen Torerfolg erlauben.
Am Ende des Abends überwog zu recht der Stolz und die Freude über das Erreichte. Und noch mehr - es kam zu einer grandiosen gemeinsamen Feier von Meister und Vizemeister, die haufenweise Trikots
austauschten und sich gegenseitig feierten und ihre Wertschätzung ausdrückten. Es war einer der größten Tage für unsere Mädels und den Verein - einen schöneren Ausklang dieses tollen Final
Four-Wochenendes konnte es nicht geben.
Kader:
Sophie Löbig, Franziska Ried, Vivienne Rüdig (Tor), Alina Anft, Greta Bucher, Laura Büscher, Maya Geiger, Caroline Günther, Lilly König, Hannah Kohnagel,
Katharina Löbrich, Hanna Leidner, Ulla Neumann, Pia Özer, Ida Pokoyski, Franziska Rochus, Ronja Schultejans und Serena Stölzel.
So richtig begreifen konnten die Spielerinnen, Verantwortlichen und Fans noch lange nach dem Schlusspfiff nicht, was da im Halbfinale gerade gegen die fast ausschließlich mit Nationalspielerinnen
bestückten Mannschaft aus Dortmund passiert war. In einem fulminanten Schlussspurt holten die Mädels von Paul Günther einen 5 Tore Rückstand 10 Minuten vor Schluss noch auf und sicherten sich mit
einem irren Treffer vom Geburtstagskind Lilly 20 Sekunden vor Spielende den Einzug ins Finale.
Begonnen haben unsere Mädels das Spiel hoch konzentriert und ohne Respekt vor den großen Namen auf der anderen Seite. Schnell gingen sie 4:1 in Führung und setzten ein erstes Ausrufezeichen gegen die
sichtlich verdutzen Gegnerinnen. Damit hatten diese wohl nicht gerechnet und brachten nach 10 Minuten erstmals die bärenstarke Mariel Wulf ins Spiel, die gleich ihre individuelle Stärke zeigte und
maßgeblichen Anteil daran hatte, dass der BVB bis zur Halbzeit den Rückstand aufholen und sogar mit einer Führung und 15:16 in die Pause gehen konnte. Auch Linkshänderin Leonie Kockel machte ein sehr
starkes Spiel und konnte von unseren Mädels kaum gehalten werden.
Nach der Pause blieb das Spiel knapp, Dortmund lag häufig ein oder zwei Tore in Führung, aber unsere Mädels blieben dran, bis ab der 37. Minute ein wenig der Faden zu reißen schien und die
Dortmunderinnen schließlich 10 Minuten vor Schluss 25:30 in Führung gingen. Zu diesem Zeitpunkt schienen unsere Mädels stehend k.o. zu sein und die individuelle Stärke der Gegenerinnen sich endgültig
durchzusetzen. Hätte man Wetten abschließen können, niemand hätte auf unsere Mädels gesetzt. Doch plötzlich wendete sich das Spiel. Die Dortmunderinnen fingen an Fehler zu machen, nutzen ihre
hundertprozentigen Chancen nicht und schienen mit den Gedanken schon im Finale zu sein. Und das merkten unsere Mädels, mobilisierten die allerletzten Kräfte und holten Tor um Tor auf. Plötzlich
begann bei den Gegnerinnen das große Zittern und als Mariel Wulf nach zwei Fehlwürfen vom Feld genommen wurde, spürten die Mädels, dass hier die große Sensation in der Luft lag. Mit einem 8:2 Lauf in
den letzten 10 Minuten und Nerven wie Drahtseile machten sie das Unmögliche noch Möglich und belohnten sich mit dem Finaleinzug. Wahnsinn!!!
Jetzt geht es heute um 15.00 Uhr im Finale gegen die Mädels vom HC Leipzig, die BBM Bietigheim sehr deutlich mit 30:13 im zweiten Halbfinale besiegten. Und eins sollte spätestens seit gestern jedem
klar sein: egal was passiert, mit unseren Mädels muss man immer rechnen. #nevergiveup
Die B-Jugend der wJSG Bad Soden/Schwalbach/Niederhöchstadt gehört zu den vier besten Mannschaften Deutschlands! Sie stehen erstmals in der jungen Vereinsgeschichte im
Final Four und spielen nun am 27. und 28. Mai 2017 um die Deutsche Meisterschaft. Damit nicht genug: Denn mit der Teilnahme am Final Four sind sie automatisch auch für die
A-Jugendbundesliga der Saison 2017/18 qualifiziert.
Mit den Siegen zwei und drei konnten die jungen Handballerinnen bereits am zweiten Spieltag in der heimischen Hasselgrundhalle einen uneinholbaren Vorsprung in ihrer Vorrundengruppe
herausspielen. Damit ging der Matchplan von Trainer Günther komplett auf: "Es war unser Ziel, den vermeintlich stärksten Konkurrenten, die SG Kappelwindeck/Steinbach, gleich im ersten Spiel
in Baden-Württemberg zu überraschen, zumal diese sich ihrer Sache sehr sicher schienen und schon von der Deutschen Meisterschaft träumten." Und tatsächlich siegten die Mädels am letzten Wochenende
beim Baden-Württembergischen Meister überraschend deutlich mit 28:23 und legten damit den Grundstein für den Erfolg.
Doch vor dem Rückspiel galt es zunächst, am Samstag im ersten Spiel des Heimspielwochenendes den bayerischen Meister VfL Günzburg mit seinen relativ kleinen, aber sehr athletischen und
sprunggewaltigen Spielerinnen zu besiegen. Ein Spiel, vor dem Paul Günther großen Respekt hatte: "Wir haben uns schon beim Vorbereitungsturnier IBOT in Biberach gegen die Bayerinnen schwer getan.
Zudem musste ich dafür sorgen, dass der Fokus komplett auf dem Samstagsspiel liegt und die Mädels sich darauf konzentrieren, einen Schritt nach dem anderen zu machen." Tatsächlich starteten unsere
Mädels gut, versäumten aber gleich zu Beginn, einige klare Chancen zu verwerten, sodass Günzburg in der 7. Minute kurzzeitig mit 4:5 in Führung gehen konnte. Die Auszeit Günthers kam jetzt zur
rechten Zeit, und es sollte die letzte Führung der Gäste sein. Am Ende konnten die Mädels diese Partie verdient und entspannt mit 27:21 für sich entscheiden. Zugute kam ihnen auch, dass Günzburg nach
dem Ausfall der brandgefährlichen Linksaußen Sina Schütte mit sehr kleinem Kader anreisen musste und die starken Leistungen der Führungsspielerinnen Lena Götz und Alina Harder alleine nicht
ausreichten, um unseren Mädels langfristig Paroli bieten zu können.
Jetzt freut sich die Mannschaft zunächst auf den letzten Spieltag in Günzburg am 14.05.2017 um 15:00 Uhr, um sich dann dem Final Four-Turnier zu widmen.
Kader:
Sophie Löbig, Franziska Ried, Vivienne Rüdig (Tor), Alina Anft, Greta Bucher, Laura Büscher, Maya Geiger, Caroline Günther, Lilly König, Hannah Kohnagel, Katharina Löbrich, Hanna Leidner, Ulla
Neumann, Pia Özer, Franziska Rochus, Ronja Schultejans und Serena Stölzel.
Einen ganz starken Auftritt haben unsere Mädels zum Beginn der Deutschen Meisterschaften hingelegt beim favorisierten Meister aus Baden-Württemberg, der SG Kappelwindeck/Steinbach. Mit
einer großen Portion Selbstvertrauen, Teamgeist sowie dem Turniersieg beim IBOT im Rücken schufen sie sich mit dem Auswärtssieg eine tolle Ausgangssituation im Kampf um den Einzug ins Final
Four.
Bereits am Vorabend stimmte Trainer Paul Günther seine Mannschaft in der Besprechung auf den Gegner ein. Mit großem Erfolg, wie sich am Folgetag zeigen sollte, denn er hatte aus seinen
Spielbeobachtungen die richtigen Schlüsse gezogen und den Mädels die entscheidenden Aufgaben mit auf den Weg gegeben.
Erwartungsgemäß setzten die Gastgeberinnen unsere Mädels vor allem aus dem Rückraum gleich zu Beginn sehr unter Druck. Allerdings stand die Abwehr so gut, dass die Badenerinnen sich jeden
Wurf hart erarbeiten mussten und zudem zehrte die herausragende Torwartleistung im Verlauf des Spiels immer mehr an der Kraft der Gastgeberinnen. Dazu fehlten ihnen die ansonst gewohnten
einfachen Tore aus dem Tempogegenstoß, die komplett unterbunden werden konnten. Im Gegenzug stabilisierte sich unser Angriff nach anfänglichen Unsicherheiten und der zwischenzeitliche Rückstand von 2
Toren konnte mit einem direkt verwandelten Freiwurf zur Halbzeit egalisiert werden. Im zweiten Durchgang gelang es den Gastgeberinnen dann noch ein letztes Mal mit 13:12 in Führung zu gehen, aber ab
der 35. Minute erhöhten unsere Mädels ihre Führung kontinuierlich auf bis zu 5 Tore, die sie bis zum Ende halten konnten.
Respekt vor der tollen Leistung der Spielerinnen, die die Vorgaben ihres Trainers umzusetzen und erneut bewiesen, dass sie auch bei Rückständen oder engen Spielsituationen ihre Linie
und den Glauben an ihre eigenen Stärken nie verlieren. Hervorzuheben sind auch das hervorragend leitende Geschwisterpaar Lier/Lier und die große Gastfreundlichkeit der badischen
Mannschaftsverantwortlichen sowie die tolle Atmosphäre in der Halle mit den sehr sympathischen, fairen Fans und tollen Trommlern.
Kader:
Sophie Löbig, Franziska Ried, Vivienne Rüdig (Tor), Alina Anft, Greta Bucher, Laura Büscher, Maya Geiger, Caroline Günther, Lilly König, Hannah Kohnagel, Katharina Löbrich, Hanna Leidner, Ulla
Neumann, Pia Özer, Franziska Rochus, Ronja Schultejans und Serena Stölzel.
Jetzt freuen die Mädels sich auf das anstehende Heimspielwochenende in der Hasselgrundhalle am 29./30.04.2017. Zunächst steht am Samstag um 17:30 Uhr das Spiel gegen den bayerischen Meister VfL
Günzburg an, der am Sonntag eine etwas zu hohe Niederlage gegen Kappelwindeck/Steinbach einstecken musste und sicherlich einiges gutmachen möchte. Dann kommt es am nächsten Tag um 16:00 zum Rückspiel
gegen die Badenerinnen, das vermutlich eine Vorentscheidung im Einzug in das Final Four bringen wird. Unsere Mädels sind gewappnet und hoffen auf die gleich tolle Stimmung und Unterstützung wie im
Vorjahr.
Auch die SG Kappelwindeck/Steinbach hat einen Spielbericht
auf ihrer Homepage eingestellt.
Die Spieltermine unserer B-Jugend:
22./23.04.2016 in Bühl
22.04.2016: SG Kappelwindeck/Steinbach - wJSG Bad Soden/Schwalbach/Niederhöchstadt
24.04.2016: SG Kappelwindeck/Steinbach - VfL Günzburg
29./30.04.2016 in Bad Soden
29.04.2016: wJSG Bad Soden/Schwalbach/Niederhöchstadt - VfL Günzburg
24.04.2016: wJSG Bad Soden/Schwalbach/Niederhöchstadt - SG Kappelwindeck/Steinbach
13./14.05.2016 in Günzburg
13.05.2016: VfL Günzburg - SG Kappelwindeck/Steinbach
14.05.2016: VfL Günzburg - wJSG Bad Soden/Schwalbach/Niederhöchstadt